WIM-Rahmenplan

Rahmenplan: WIM-Programm 2021-2023

Persönlichkeitsentwicklung durch Musikerziehung

Musik gilt als eine menschliche Grunderfahrung, die einen Beitrag zu einem sinnerfüllten Leben leistet. Aktives Musizieren und Singen entwickelt die musikalisch-ästhetischen Anlagen, Interessen und Fähigkeiten. Das Musizieren ist ein Schlüssel zu einer positiven, ganzheitlichen Entwicklung und erfolgreichem Lernen. Dabei werden kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten gefördert:

  • Eine Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit
  • Eine Förderung von musikalischer Leistung und Kreativität
  • Eine Steigerung der Lern- und Leistungsmotivation
  • Eine deutliche Verbesserung der sozialen Kompetenz
  • Eine Kompensation von Konzentrationsschwächen
  • Überdurchschnittliche schulische Leistungen – trotz zeitlicher Mehrbelastung

Die aufgezeigten Effekte greifen insbesondere dann, wenn der Musikunterricht früh – d. h. spätestens mit Beginn des Grundschulalters – begonnen wurde.

Die von vielen Musikinstitutionen, wie z.B. Musikschulen, Musik- und Gesangsvereinen bereits praktizierten Kooperationen in Form von Klassenmusizieren und Singklassen werden nun um eine weitere in der ersten und zweiten Grundschulklasse vorgeschaltete musikpraktische Ausbildung erweitert.

Die Gesamtkonzeption des WIM-Programmes ist so angelegt, dass ausnahmslos alle Kinder, die das erste und zweite Schuljahr besuchen, kostenfreien musikpraktischen Unterricht in der Grundschule erhalten. Der Unterricht wird im sogenannten „Tandem“ mit der gesamten Grundschulklasse im Rahmen des regulären Unterrichtes durchgeführt (eine Grundschullehrkraft und eine externe Musikfachkraft, hier WIM-Lehrkraft genannt, gestalten den Unterricht gemeinsam).

Der WIM-Unterricht erstreckt sich auf drei Schulhalbjahre bis zum Ende der zweiten Klasse und wird mit einer Wochenstunde im Regelunterricht durchgeführt.

Der Unterricht besteht dabei aus folgenden Schwerpunkten: Elemente der Musikalischen Grundausbildung, gemeinsames Singen und Bewegen mit Musik, Instrumentenvorstellung und Aufführungen des Erlernten im Rahmen von Schulveranstaltungen.

Der WIM-Tandem-Unterricht ist in folgende Unterrichtsblöcke aufgeteilt:

2.Schulhalbjahr der ersten Klasse:

  • Blechblas-Instrumente
  • Percussion-Instrumente
  • Zupf-Instrumente
  • Aufführung

1. Schulhalbjahr der zweiten Klasse:

  • Stabspiele, Klangbausteine
  • Streich-Instrumente
  • Holzblas-Instrumente

2. Schulhalbjahr der zweiten Klasse:

  • Rohrblatt-Instrumente
  • Tasten-Instrumente
  • Sonst. interessantes Instrumentarium
  • Aufführung

Durch den Tandem-Musikunterricht werden sowohl die Grundschullehrkräfte, als auch die WIM-Lehrkräfte im Umgang mit praktischer Musikausübung im Klassenverband fortgebildet. Zusätzlich erfolgen modulare Weiterbildungen für diese Lehrkräfte an der Bayerischen Musikakademie Hammelburg. Im WIM-Programm ist als Mindestqualifikation für die WIM-Lehrkräfte ein abgeschlossenes Musikstudium (Instrumental-Lehrkräfte mit ausgewiesener pädagogischer Erfahrung) vorgesehen, bevorzugt ein Studium der Elementaren Musikerziehung (EMP). Im Rahmen der Instrumentenvorstellung werden zusätzliche Instrumental-Lehrkräfte eingesetzt, die auch vor Ort unterrichten.

Alle Kinder werden unabhängig ihrer Nationalität und ihrer sozialen Herkunft einbezogen. Somit ist das WIM-Programm auch ein praxisorientiertes Programm für die Integration.

Alle Initiatoren wollen erreichen, dass nach diesen 18 Monaten WIM-Unterricht eine Basis bei den Kindern vorhanden ist, auf der die weiterführende musikalische Bildung in Form von Sing- und Instrumentalklassen, Musik-AGs und Gruppen- bzw. Individual-Unterricht aufbauen kann.

Die Finanzierung des WIM-Programms 2021/2023 ist vor Ort von den Kooperationspartnern unter evtl. Beteiligung der Kommunen zu leisten.

Damit „WIM-Wir musizieren“ zu einem bayerischen Grundschulprogramm reifen kann, sind weitere Finanzierungsmöglichkeiten in naher Zukunft noch zu sichern.